Beschlüsse aus dem Gemeinderat vom 19. November 2019


Sanierung der Rundumlaufbahn und der leichtathletischen Anlagen im Sportzentrum „Stämmlesbrunnen“

Die Rundumlaufbahn im Sportzentrum „Stämmlesbrunnen“ (Kampfbahn „Typ B“, 6 Laufbahnen à 400 m) wurde 1977 als Aschenbahn gebaut und ist altersbedingt in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Die Bahn konnte in den letzten Jahren nur noch sehr eingeschränkt für den Sportbetrieb genutzt werden. Seit zwei Jahren musste sie aus Sicherheitsgründen sogar komplett gesperrt werden. Somit stehen sowohl für den Vereinssport als auch für den Schulsport derzeit in Weinsberg keine adäquaten Anlagen für die Leichtathletik zur Verfügung. Für die Bundesjugendspiele oder das Sportabitur müssen die Weinsberger Schulen auf Anlagen der Nachbarkommunen ausweichen. Viele Leichtathletikbegeisterte aus Weinsberg sind deshalb in den vergangenen Jahren auch zu anderen Vereinen abgewandert.

Um diesem Zustand abzuhelfen, wurde ein Sanierungskonzept für die Rundumlaufbahn als moderne Kunststoffbahn entwickelt und mit dem Gemeinderat in verschiedenen Sitzungen ausführlich erörtert. Der Gemeinderat stimmte einer Sanierung der Bahn als Kampfbahn „Typ B“ bereits vor zwei Jahren grundsätzlich zu. Von der Verwaltung wurde daraufhin beim Land Baden-Württemberg ein Antrag auf Sportförderung gestellt und die Planung verfeinert. Das beauftragte Planungsbüro Haas stellte Ende 2017 verschiedene Planungsvarianten vor, die Anfang 2018

in einem „Runden Tisch Stämmlesbrunnen“ mit Vertretern des Sports (TSV Weinsberg, Sportnetz Weinsberg), der Schulen und des Gemeinderats, auch im Hinblick auf eine Reduzierung der Baukosten, ausführlich diskutiert wurden. Die Empfehlung des „Runden Tisches Stämmlesbrunnen“ sah eine Sanierung der Laufbahn ohne Überdachung der Sitzstufen und ohne Beleuchtung für ca. 1.185.000 EUR vor.

Diese Empfehlung wurde dem Gemeinderat am 15. Mai 2018 zur Entscheidung vorgelegt. Trotz der vorherigen grundsätzlichen Zustimmung des Gemeinderats wurde der Vorschlag zur Sanierung dann überraschenderweise mehrheitlich abgelehnt. Kritik-oder Diskussionspunkte waren vor allem das Verhältnis der hohen Investitionskosten zum tatsächlichen Mehrwert/Nutzen für die Weinsberger Bürgschaft. Der Förderantrag der Stadt Weinsberg auf kommunale Sportförderung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht beschieden.

Seit der damaligen Entscheidung des Gemeinderats sind neue Kriterien hinzugekommen, die dem Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung am 19. Oktober 2019 vorgestellt und dort ausführlich beraten wurden. So wurde im Mai 2019 der Förderantrag der Stadt Weinsberg auf Sportförderung positiv beschieden. DerZuwendungsbetrag des Landes beträgt bei Sanierung der Rundumlaufbahn als Kampfbahn „Typ B“ in Kunststoffausführung 136.000 EUR. Der Bewilligungszeitraum erstreckt sich bis 31.12.2020. Die aktualisierten Kosten (Laufbahn „Typ B“, leichtathletische Anlagen, Außenflächen und Sitzstufen) belaufen sich auf ca.1.223.789 EUR. Die Erhöhung der Kosten resultiert allein aus den zwischenzeitlich gestiegenen Kosten.

Der TSV Weinsberg hat zwischenzeitlich einen Arbeitskreis Leichtathletik gebildet, der inverschiedenen Workshops intensive Nutzungskonzepte für das Sportzentrum „Stämmlesbrunnen“ entwickelt hat. Maria Wagner, Jugendleiterin der Leichtathletikabteilung, stellte das Ergebnis der Workshops und die erarbeiteten Nutzungskonzepte in der Gemeinderatssitzung ausführlich vor. Dem Gemeinderat wurde dargelegt, dass die leichtathletischen Anlagen dringend benötigt und nach der Sanierung auch regelmäßig von verschiedensten Nutzern in Anspruch genommen werden. Auch die Schulen haben die Nutzung einer sanierten Sportanlage für den Schulsport erneut ausdrücklich begrüßt und bestätigt.

Nach intensiver Diskussion stimmte der Gemeinderat der von der Verwaltung vorgeschlagenen Sanierung bei nur zwei Gegenstimmen zu.

 

Beauftragung eines Stadtentwicklungskonzepts für die Stadt Weinsberg

Bürgermeister Stefan Thoma schlug dem Gemeinderat vor, für die Kernstadt und die Ortsteile ein Stadtentwicklungskonzept zu beauftragen, um die Entwicklungspotentiale und Entwicklungschancen der Gesamtstadt für die nächsten 15 Jahre zu überprüfen.Dazu soll ein geeignetes Büro beauftragt werden, das unter Einbeziehung der Bürgerschaft ein entsprechendes Konzept und einen Fahrplan für den etwa einjährigen Stadtentwicklungsprozess erstellt.

Der Gemeinderat hatte sich in seiner Sitzung am 2. April 2019 auf Vorschlag der Verwaltung darauf verständigt, in einen professionell begleiteten Stadtentwicklungsprozess für die Stadt Weinsberg einzusteigen, bei qualifizierten Büros Angebote einzuholen und für den Gemeinderat einen Vergabevorschlag auszuarbeiten. Das Konzept sieht unter anderem vor, eine Analyse des Istzustandes zu fertigen, verschiedene Beteiligungsformate aufzuzeigen und Szenarien für „Weinsberg 2035“ zu erarbeiten. Bürgermeister Thoma betonte, ihm sei bei der Umsetzung des Stadtentwicklungskonzepts eine breite Beteiligung von Weinsberger Bürgerinnenund Bürgern sowie von Multiplikatoren und Fachgruppen sehr wichtig. Der Gemeinderat und die Bürgerschaft sollen über eine repräsentative Bürgerbefragung beteiligt werden. Außerdem sollen Bürgerbeteiligungsforen angeboten werden. Auf dieser Basis sollen dann das Stadtentwicklungskonzept „Weinsberg 2035“, das mit einer kommunalen Finanzierungsübersicht zu unterlegen ist, ein Handlungsprogramm und ein räumlicher Masterplan erarbeitet werden.

Vier geeignete Büros wurden zur Abgabe eines Angebots für ein gesamtstädtisches Entwicklungskonzept angeschrieben. Das Büro Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG, Stuttgart, liegt im Vergleich mit den anderen Angeboten auf der Kostenseite und bei der Projektdauer im empfehlenswerten Bereich. Die Zahl der eingesetzten Projektmitarbeiter ist bei diesem Büro am größten. Auch hat das Büro in der Raumschaft in verschiedenen Kommunen bereits Stadtentwicklungsprozesse durchgeführt und kann somit eine besondere Erfahrung in der Region vorweisen.

Der Gemeinderat hat nachlängerer Diskussion bei nur zwei Enthaltungen den Verwaltungsantrag einstimmig angenommen. Den Auftrag zur Ausarbeitung eines Stadtentwicklungskonzepts für die Stadt Weinsberg erhält das Büro Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG, Stuttgart. Der Bürgermeister wurde beauftragt, mit dem Büro einen entsprechenden Vertrag abzuschließen.

 

Genehmigung von Spenden

Bei der Stadt Weinsberg sind erneut verschiedene Spenden eingegangen. Aus Gründen der Rechtssicherheit sind Spenden grundsätzlich dem Gemeinderat vorzulegen und zu genehmigen.

Die eingegangenen Spenden wurden vom Gemeinderat einstimmig genehmigt.