Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl hat im Dezember 2020 eine Gesetzesänderung initiiert und damit die Voraussetzungen für eine Gemeinde erleichtert, eine Zusatzbezeichnung zu ihrem Namen zu erhalten. Die Stadt Weinsberg hat nach dem Gemeinderatsbeschluss im März 2021 den Antrag beim Innenministerium für den Zusatz „Weibertreustadt“ gestellt. Dieser wurde nun durch Innenminister Strobl positiv beschieden. Die angedachte Feierstunde und persönliche Überreichung der Urkunden war angesichts der aktuellen Corona-Fallzahlen jedoch nicht möglich. Die Urkunden wurden am 9. Dezember 2021 in einer virtuellen Veranstaltung den jeweiligen Bürgermeistern symbolisch überreicht.
Insgesamt 23 Kommunen aus dem Land haben sich um eine Zusatzbezeichnung bemüht und diese erhalten. So kann das Selbstverständnis einer Stadt besser hervorgehoben werden, in dem auf besondere historische Gegebenheiten oder auf örtliche Besonderheiten hingewiesen wird. Dies kann den Zusammenhalt stärken und für Städte und Gemeinden identitätsstiftend sein.
Bei der Überreichung der Urkunden wurde von jeder Stadt die Zusatzbezeichnung genannt und das Alleinstellungsmerkmal in einigen Sätzen erläutert. So ging es in alphabetischer Reihenfolge von den Hochschulstädten Albstadt und Biberach an der Riß, der Hermann-Hesse-Stadt Calw, der Hölderlin-Stadt Lauffen a.N. und der Schiller-Stadt Marbach über die Wallfahrtsstadt Walldürn zum Abschluss zur Weibertreustadt Weinsberg. Innenminister Strobl nutzte dies, um die historische Geschichte der Treuen Weiber, die sich im Dezember 1140 zugetragen hat, und die er natürlich seit seiner Kindheit kennt, zu erzählen. Sein Fazit, kurz zusammengefasst: an einem Königswort gibt es nichts zu deuteln und auf die Frauen kommt es an!
Für die Stadt Weinsberg nahm Birgit Vollert als stellvertretende Bürgermeisterin teil. Virtuell ist die Urkunde somit bereits in Weinsberg angekommen. Per Post ist sie noch auf dem Weg in die Weibertreustadt.
Ab 1. Januar 2022 darf die Zusatzbezeichnung offiziell auf den Ortstafeln geführt werden und ab dem 3. Januar wird sie dann auch an allen Ortseinfahrten zu sehen sein.