Steinkreuze in der Bleich
An der Ecke Lindenstraße/Weidachstraße wurden 1948 beim Ausheben eines Kellers zwei Steinkreuze gefunden, die aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammen. Es handelt sich vermutlich um Grabkreuze für Aussätzige. Schon im 14. Jahrhundert soll es in der Lindenstraße, vor den Mauern der Stadt und jenseits des Stadtgrabens, ein Aussätzigenhaus gegeben haben. Ganz in der Nähe befand sich zuvor eine Feldsiedlung von Aussätzigen, mit der der Weinsberger Dekan und Geschichtsforscher Erich Weismann die Steinkreuze in Verbindung brachte. Der Historiker Georg Albrecht bekräftigte 1951 in einer Veröffentlichung diese Vermutung: „Wenn der Tod einen der Armen von seinen Qualen erlöste, wurde er im Raum seiner Hütte begraben, diese selbst mit allem Inhalt verbrannt und ein Kreuz als Gedenkstein auf der Stelle aufgerichtet.“
Nach der Ausgrabung wurden die Steinkreuze in der Bleich aufgestellt, wo sie sich heute noch befinden.