Stolpersteine
Mit der Verlegung von acht Stolpersteinen durch den Künstler Gunter Demnig in der Weinsberger Kanal- bzw. der Bahnhofstraße wird nicht nur der Weinsberger Opfer blinden Hasses und der Menschenverachtung gedacht, sondern ein Zeichen gegen Intoleranz jeglicher Art gesetzt. Die acht Steine in Weinsberg reihen sich in die Menge von 80.000 weiteren Steinen ein, ein jeder stellvertretend für ein menschliches Schicksal.
Im Rahmen ihres Zeitzeugenprojektes „Weinsberg 1933-1945" interviewten Holger Wahl und Simon Bendel über 50 Zeitzeugen zu den beiden Familien Thalheimer und versuchten so deren Geschichte aufzuarbeiten. Zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Weinsberg starteten sie einen Spendenaufruf und konnten durch die große Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger die Verlegung in Weinsberg verwirklichen.
Grußwort Bürgermeister Thoma
Und so klein der einzelne Stolperstein auch sein mag (10x10x10 cm sind es nur, die ein ganzes Leben versinnbildlichen), so groß und großartig ist die Idee, die dahintersteht. Glänzendes Messing, mit handwerklich eingeschlagenen Buchstaben und Zahlen, ein ganzes Leben in Kurzform, entfaltet eine Wirkung und Aufmerksamkeit, der man sich auch als flüchtiger Fußgänger nicht entziehen kann. Unwillkürlich wird das Auge auf den Stolperstein gerichtet, von ihm magisch angezogen, und damit – mit der von Demnig beabsichtigten „Verbeugung“ vor dem Schicksal der im Stein gewürdigten Person – erlebbar.
Grußwort Schulleiter Kovács
Die Erziehung zur Demokratie und das Leben und die Pflege der Menschenrechte sowie der Werte des Weltethos sind unsere besondere und beständige Aufgabe an den Schulen. Und wir versprechen, während wir uns vor den Opfern des Nationalsozialismus hier verbeugen, diese Aufgabe auch in Zukunft unablässig in allen Gruppen der Schulen nachzukommen.“
Grußwort Dekan Bauschert
Ein Prophentenwort der hebräischen Bibel, in Jesaja 43,1, weiß, was es heißt, mit seinem Namen bekannt zu sein: „Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Grußwort Frau Gold, stv. für ehemaligen Schüler, Mitbegründer des Politikgremiums am JKG
Um aus der Geschichte zu lernen, braucht es Anknüpfungspunkte. Berichte über historische Sachverhalte werden „greifbarer“, wenn sie sich an konkreten Orten und Personen verankern lassen. Je weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre Erfahrungen berichten können, desto wichtiger werden solche Anknüpfungspunkte im Umfeld, wie beispielsweise am eigenen Wohnort.
Bildergalerie: