Grantschen
Der Stadtteil Weinsberg-Grantschen wurde am 1.1.1973 in die Stadt Weinsberg eingegliedert. In Grantschen leben heute rund 850 Einwohner.
Die Altsiedlung Grantschen (1037 Granzesheim) gehört zur ältesten germanischen Siedlungsschicht im Sulmgebiet. Auf der Gemarkung des Orts, auf der auch jungsteinzeitliche und römische Siedlungsreste vorgefunden wurden, befand sich vermutlich ein befestigter Wohnsitz (Borchäcker, Altenberg-Neuenberg).
Grantschen wird im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 erstmals erwähnt. Kaisermutter Adelheid und ihr Sohn, Bischof Gebhard von Regensburg, gaben den Ort damals an das Öhringer Chorherrenstift. Schon früh ist Grantschen an die Herrschaft Weinsberg übergegangen.
Im Spätmittelalter erscheinen im Ort, in dem auch das Kloster Schöntal Güter und Rechte besaß, mehrere Lehensgüter. Die alten Rechtsverhältnisse bewirkten, dass Grantschen heute nur eine kleine Markungsfläche besitzt. Die Ortskelter und andere Güter befanden sich bis weit ins 19. Jahrhundert hinein noch in der Hand des Staates und konnten von der Gemeinde erst nach und nach erworben werden.
Grantschen, auf dessen Gemarkung sich zwei Hungerbrunnen befinden, gehörte seit jeher zur Pfarrei Sülzbach. Seit 1964 hat der Ort eine eigene Kirche.